Ich kann es kaum glauben, ich halte meinen Autorenvertrag in Händen.
Einige Wochen sind vergangen seit ich mit Herzklopfen auf „Senden“ gedrückt habe, um mein Exposé an fünf verschiedene Verlage zu schicken. Schon wenige Tage später erhielt ich Antwort von Elmar Weixlbaumer, Geschäftsführer vom Goldegg Verlag. Mein Exposé hätte ihn schon mal ziemlich beeindruckt, meinte er. Innerlich fiel mir ein Stein von Herzen. Immerhin scheine ich nicht ganz daneben gelegen zu haben. Aber am Titel und an meinem USP müsste man noch arbeiten, meinte er.
Was folgte, war ein Prozess, der sich über mehrere Zoom-Calls und endlos erscheinende Wochen erstreckte. Immer wieder schickte er mich virtuell nach Hause, um weiter an meiner Positionierung zu arbeiten. Immer wieder rollte ich den Prozess der Titelfindung neu auf. Ich veranstaltete sogar noch einen Workshop mit Birgit Schreder-Wallinger und Mary Schinnerl, die mir beide schon sehr bei der Entwicklung des Exposés geholfen hatten und genau meiner Haupt-Zielgruppe, meiner so genannte Persona, entsprechen. Nachts träumte ich von verschiedenen Buchtiteln, Freunde und Familie mussten wieder und wieder für und gegen neue Vorschläge abstimmen.
Ich tauchte tief in die Bedürfnisse, Wünsche und Ängste meiner Persona „Birgit“ ein und umkreiste den zukünftigen Titel wie ein wildes Tier sein Opfer. Dabei hatte mehr als einmal das Gefühl mich im Kreis zu drehen.
Warum will er eigentlich den fertigen Titel von mir? Kommt das nicht erst viel später dran, gemeinsam mit dem Lektoren- und Marketingteam? Langsam begann ich zu verzweifeln.
Doch von Woche zu Woche schärfte sich die zukünftige Ausrichtung meines Buches. Plötzlich jagte eine Idee die nächste.
Elmar Weixlbaumer erklärte mir, dass sowohl die Buchhändler als auch der spätere Leser nur wenige Sekunden Zeit hätte, um sich intuitiv für oder gegen ein Buch zu entscheiden. Daher sei der Titel und der Untertitel so wahnsinnig wichtig. Er muss emotional ansprechen und trotzdem den Inhalt des Buchs wiedergeben.
Irgendwann schickte ich ihm gleich fünf oder sechs neue Vorschläge. Plötzlich präsentierte sich aus diesen heraus der neue Titel wie auf dem Silbertablett. Ich hatte den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen. Danke Elmar für den Eye Opener! Das folgende Meeting war kurz und fixierte unsere zukünftige Zusammenarbeit. Vor kurzem traf der unterschriebene Autorenvertrag, inklusive Zeitplan für die Veröffentlichung ein. Ich gebe zu, ein erbauendes Gefühl. Jetzt heißt es nur noch abliefern.