Über die Jahre lernt man sich Rituale oder Mechanismen anzueignen, um den täglichen Stress des Lebens zu bewältigen und den Alltag zu meistern. Beruf, Familie, Studium, Lehre, Arbeitssuche, Freundschaften, andere Beziehungen und vieles mehr- jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Das alles zu vereinbaren und die Balance nicht zu verlieren ist ein Kunst! Gelingt uns das nicht, droht die Überforderung. Ist diese akut, lässt sie sich meist noch bewältigen und man schafft es, wieder auf Kurs zu kommen. Ist man allerdings chronisch überfordert, droht das Wackelbrett nicht nur ins Wanken zu kommen, sondern endgültig zu kippen. Ich falle vom Wackelbrett, habe meine Balance im Leben also komplett verloren. Was dann? Die chronische Überforderung nimmt überhand und ich kann meine Probleme nicht mehr bewältigen. Das ‘Worst Case Szenario‘ ist also ein Burnout. Nicht umsonst nimmt die Burnout -Symptomatik in der heutigen Zeit rapide zu! Um dem Ganzen vorzubeugen und die Balance auf dem Wackelbrett des Lebens nicht zu verlieren, ist es wichtig, unsere Ressourcen gut zu managen und uns bei all dem drohenden Stress nicht selbst zu verlieren. Wer mein Buch ‘in Balance’ gelesen hat der weiss, dass auch ich viel mit Stress zu kämpfen habe. Daher habe ich mit der Zeit ein paar Rituale entwickelt habe, um die Balance nicht zu verlieren.
Meditation
Wie ihr wisst, habe ich die Meditation für mich entdeckt. Das ist wohl noch etwas untertrieben… Ich gehe sogar regelmäßig ins Zen Kloster. Ausserdem habe die ‘Zen Lounge’ gegründet, um euch die Meditationspraxis zugänglich zu machen- so überzeugt bin ich von den Vorteilen.
Zu den Vorteilen zählen unter vielen anderen: Längere Telomere (zuständig für die Zellalterung. Je länger desto besser!), Entspannung, Sortieren der Gedanken, Linderung der Symptomatik bei Depressionen und Angsterkrankungen etc. Um alle Vorteile aufzuzählen, müsste ich dem Ganzen ein eigenes Buch widmen. Wenn ihr eine etwas ausführlichere Kurzfassung zum Thema Meditation wollt, dann findet ihr sie in meinem Buch ‘in Balance’.
Ich kann euch nur sagen, die Meditationspraxis hat mein Leben bereichert. Am Anfang braucht es viel Disziplin und kann auch anstrengend sein. Aber Durchbeissen lohnt sich! Ich meditiere jeden Tag 25 Minuten um in den Tag zu starten. Ich kann euch nur empfehlen, irgendeine Art der Meditation in euren Alltag zu integrieren, um einen freien Kopf zu bekommen. So schafft ihr auch und Platz für neue Ideen! Die Meditation hilft eben dabei, Balance zu finden ?.
Ernährung
Ernährung spielt in meinem Leben eine große Rolle. Ich esse ja bekanntlich für mein Leben gerne. Wenn ihr meine letzten Artikel ‘Gesünder leben im hektischen Alltag’ oder ‘Mental Food’ verfolgt habt, dann wisst ihr, dass ich mich eingehend mit dem Thema auseinandergesetzt habe. Trotzdem, oder gerade darum, folge ich keiner strengen Ernährungsform. Genuss ist mir wichtig, aber eben alles in Maßen- denn sonst leidet auch der Genuss. Wenn man ständig alles isst, worauf man Lust hat, ist es irgendwann nichts Besonderes mehr. Esse ich zum Beispiel täglich eine Tafel Schokolade, dann ist das für mich keine Belohnung mehr. Ich will Schokolade und auch das Gefühl der Belohnung- beides ist eben besser ?.
Gerade bei einem hektischen Alltag ist es wichtig, auf genügend Nährstoffe zu achten. Wir brauchen diese Nährstoffe damit wir optimal versorgt bleiben, um den Alltag auch weiterhin bewältigen zu können. Es gilt also gesund und ausgewogen, nichts verbieten, aber alles in Maßen. Niemals die Balance verlieren. Unser Körper sagt uns schon was er braucht, wir müssen nur lernen darauf zu hören! Auch hierbei kann die Meditation hilfreich sein.
Wenn wir uns von Fertigprodukten ernähren, werden wir müde und energielos. Spätestens beim nächsten Arztbesuch bekommen wir auch die Rechnung dafür präsentiert. Achten wir allerdings auf Vitamine und andere wichtige Nährstoffe und ernähren uns ausgewogen, dann haben wir auch mehr Energie. Wer nicht weiss wo er damit anfangen soll oder was ‘gesund und ausgewogen’ bedeutet, der kann gerne einen Blick auf meinen Blog Artikel zu dem Thema oder in mein Buch werfen.
Sport
Ich persönlich brauche für brauche Sport, um ausgeglichen zu bleiben. Das muss jetzt kein Leistungssport sein, aber eine gewisse Dosis an Bewegung tut einfach gut. Das soll jetzt natürlich nicht heißen, dass die Sportmuffel unter uns automatisch in den Burnout schlittern. Ein gewisses Maß an körperlicher Ertüchtigung kann dennoch durchaus gut für die Stimmung sein. Mir hilft der Sport einfach, beim vielen Sitzen im Arbeitsalltag die Balance zu halten.
Ich habe gelernt, dass mir die Abwechslung und vor allem die Bewegung in der Natur gut tun. Für mich heißt das Rezept: Zweit geplante Sporteinheiten die Woche, meistens mit meinem Trainer, und den Rest der Zeit Sport, der mir Spaß macht in der freien Natur. Das ist dann meistens am Wochenende eine Wanderung mit der Familie, mit Freunden oder ganz alleine mit mir und meinen Gedanken.
Zeit für mich
Wichtig ist es natürlich auch, einfach mal Zeit für mich alleine zu finden. Das mag dann beim Wandern im Freien, beim Meditieren, einfach beim Spazieren, beim Gartenarbeiten oder einfach mal in der Hängematte sein. Wie auch immer, aber am liebsten natürlich in der Natur. Das ist für mich wichtig, um mich im Alltag nicht selbst zu verlieren. Wenn kein Platz für die eigenen Bedürfnisse bleibt, wird man das irgendwann zu spüren bekommen. Ein gewisses Maß an Selbstfürsorge und ein gesunder Egoismus sind wohl einfach überlebensnotwendig. Wenn es mir selbst nicht gut geht und ich mich nicht um mich selbst kümmere- wie soll ich dann alles andere gut machen?
Beziehungen pflegen
In meinem Artikel über das Beziehungshormon Oxytocin, bin ich darauf eingegangen warum zwischenmenschliche Beziehungen so wichtig für uns und unser Wohlbefinden sind. Freundschaften, gute Beziehungen mit der Familie und zum Partner- das alles tut einfach gut und hilft dabei Balance zu bewahren. Gerade durch die Isolation der Corona Zeit haben wir wohl alle gemerkt wie gut es tut, nicht alleine zu sein. Dafür ist nicht mal die physische Präsenz notwendig. Einfach zu wissen dass man Rückhalt hat ist ein gutes Gefühl.
Ich kann sehr gut alleine sein und das auch genießen. Dennoch sind gute Beziehungen zu meiner Familie, Freunden und am Arbeitsplatz eine riesige Kraftquelle für mich im Alltag. Der Rückhalt, gibt mir Kraft für neue Aufgaben und hilft mir dabei, die Balance nicht zu verlieren. Daher ist es für mich eben auch so wichtig, diese Beziehungen zu pflegen! Sei es ein Anruf, ein kurzer gemeinsamer Spaziergang, eine Umarmung oder einfach nur anerkennende Worte. Wie man so schön sagt- every little helps.
Neugier
Niemals die kindliche Neugier verlieren! Das ist etwas, was mir als neugierigem Menschen sehr leicht fällt. Mir wird schnell langweilig und so bin ich immer für neue Erfahrungen zu haben. Außerdem habe ich gelernt, dass es gut ist, sich aus der eigenen Komfortzone zu bewegen und dabei hilft mir die Neugier ungemein. So habe ich es mir zum Ziel gesetzt, jedes Jahr 10 neue Erfahrungen zu sammeln. Glaubt mir, so ein Vorhaben bringt ungemein viele, tolle Erlebnisse mit sich!
Wie schon gesagt, muss jeder seine eigenen Rituale finden, die dabei helfen den Alltag zu meistern und dabei gelassen und im besten Fall auch glücklich zu sein! Vielleicht hilft dir ja auch das eine oder andere meiner Rituale dabei, stark zu bleiben.
